Samstag, 24. Januar 2009
 
Chef der Weltbank (wurde) zurückgetreten PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Eva Kumar   
Freitag, 18. Mai 2007

2005 war Paul Wolfowitz von George W. Bush für das Amt des Weltbank-Präsidenten nominiert worden. Er gilt als neokonservativer Hardliner und war als ehemaliger Vize-Vetreidigungsminister treibende Kraft hinter dem Irak-Krieg.

Bereits in den 90er Jahren befürwortete er den Irak-Krieg und dachte schon pragmatisch an den folgenden Wiederaufbau mithilfe der Einnahmen aus dem Ölgeschäft. Seine Spekulationen auf eine Demokratisierung des ganzen Nahen Ostens verrieten allerdings wenig Kenntnis der Fakten.

Als Chef der Weltbank machte er sich vor allem für den Kampf gegen Korruption und Vetternwirtschaft in Entwicklungsländern stark – In einigen Fällen ließ er bei Korruptionsverdacht Finanzhilfen an Entwicklungsländer aussetzen. Hilfsorganisationen kritisierten, dass durch diese Maßnahmen bedürftige Menschen für die Unehrlichkeit von Regierungsbeamten bestraft würden. Zuletzt wurde er von den 185 Eigentümern der Bank zurückgepfiffen und musste seine Anti-Korruptions-Strategie modifizieren.

Sechs Wochen lang kämpfte Paul Wolfowitz um sein Amt, nachdem die Affäre um die fragwürdige Gehaltserhöhung seiner Lebensgefährtin bekannt wurde. Jetzt erklärte er – zur Erleichterung der Weltbank – zum Bedauern von George W. Bush - seinen Rücktritt. Als sein Nachfolger hat sich u.a. Toni Blair qualifiziert.
Chronologie der Wolfowitz-Affäre auf: Der Tagesspiegel online
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